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Warum YOGA ?

Warum YOGA ?

Artikel verfasst von Marlene

Yoga ist in aller Munde. Jede/r spricht davon oder hat schon mal davon gehört.
Gefühlt macht es auch jede 3. Person mit der man spricht, oder hat es zumindest ausprobiert.


War das früher auch so?

Und warum findet es plötzlich Einzug in der Physiotherapie?


Yoga ist eigentlich so richtig alt. Es stammt aus Indien und seine Wurzeln liegen im Hinduismus und Buddhismus. Die ersten und wichtigsten Schriften, die Yoga-Sutren von Patanjali tauchten ca. im 2.Jhdt. v. Chr. auf. Diese hatten aber wenig gemein mit dem Yoga, das unsereiner heute kennt.

Ursprünglich geht es im Yoga um die Vereinigung von Körper, Geist, Bewusstsein und der individuellen Seele. Ziel ist es, über verschiedene Stadien des Bewusstseins immer weiter aufzusteigen. Im Idealfall bis zur Erleuchtung.

Auf dem Weg dorthin begegnet man verschiedenen Aufgaben, die den Geist beruhigen und zentrieren sollen.

 

Die bekanntesten Teile sind

  • Pranayama – Atemtechniken
  • Meditation
  • Asana – Bewegungen
  • Aber auch Ethische und geistliche Aspekte sind ein wichtiger Teil

 

Yogastile

Yogastile gibt es etliche. In der westlichen Welt sind viele davon abgewandelt und beziehen sich hauptsächlich auf die oben genannten Themen.

Es gibt aber auch z.B.

  • Karma-Yoga – Der Weg des selbstlosen Tuns ohne eine Gegenleistung zu erwarten
  • Jnana Yoga – Yoga des Wissens. Man stellt sich die Frage „Wer bin ich?“
  • Bhakti Yoga ist das Yoga der Hingabe und Liebe, die z.B. durch Singen zelebriert wird
  • Raja Yoga beschäftigt sich direkt mit dem Geist und der Beherrschung des Geistes. Im Wesentlich könnte man sagen, dass dies auch die Asanapraxis umfasst, die wir kennen. Bzw. hat sich diese daraus weiterentwickelt.

Man könnte wohl sehr weit ausholen und in die Tiefe gehen. Hier geht es aber nun eher darum, warum Yoga plötzlich auch in der Physiotherapie eingesetzt wird.

 

Yoga und Physiotherapie

Ich denke, dass diese Frage relativ klar beantwortet werden kann:

Mittlerweile gibt es viel Literatur darüber, welche Effekte Yoga auf uns und unseren Körper hat. Es wird sowohl präventiv eingesetzt, findet aber auch in zahlreichen Bereichen der Medizin Einzug. So z.B. in der Orthopädie (gesamter Bewegungsapparat v.a. Rückenschmerzen), der Inneren Medizin (bei Herz- und Atemerkrankungen) aber auch zur Haltungsschulung in der Pädiatrie, der Gynäkologie (Schwangerschaft), Psychiatrie (Burn Out, Schlafstörungen, Stress) – um einige zu nennen.

 

Mein persönlicher Zugang dazu ist: 

  • In der Physiotherapie geht es viel um Bewegung. Diese kann in Form von Asanas auch mit einem besonderen Schwerpunkt durchgeführt werden. Viele Positionen und Bewegungen können gezielt für Beschwerdebilder eingesetzt werden. Zur Kräftigung aber auch zur Dehnung.
  • Faszien können ausgesprochen gut bearbeitet werden, weil sich viele Yogapositionen mit den Zugrichtungen der Faszien decken. Bekannte Faszienpäpste wie Thomas Myers und Robert Schleip schreiben über die Vorteile von Faszienyoga.
  • Die Atmung ist bei Bewegung nicht wegzudenken und essenziell für sämtliche Stoffwechselprozesse. Der Atemrhythmus stellt im Yoga einen großen Aufmerksamkeitsbereich dar und kann somit wunderbar integriert werden. Studien zeigen, dass sich allein durch Pranayama die Lungenfunktion verbessert. PubMed hat hierzu einige interessante Studien
  • Über das motorische Lernen werden Bewegungssequenzen (Asanas) mit der Zeit abgespeichert und können so immer besser mit der Atmung (Pranayama) kombiniert werden. Wenn diese Abläufe einmal koordiniert werden, dann kann auch der Geist zur Ruhe kommen und Stress reduziert werden. Auch hierzu gibt es einige Evidenzen.

 

Ein Ziel in der Physiotherapie ist es meistens, den Patienten Übungen mitzugeben, die ins Training oder in den Alltag eingebaut werden können.

Seit ich Yogalehrerin bin und diese Richtung regelmäßig in meine Arbeit integriere, hat sich gezeigt, dass Patienten, die nicht von Haus aus 3x/Woche Sport treiben, sich leichter tun, „Yogaübungen“ durchzuführen, als „Übungen“ zu machen.

Das Wort „Yoga“ ist mittlerweile vielen ein Begriff und wird oft mit Gesundheit, Körperbewusstsein, Wohlbefinden und Stressreduktion assoziiert. Ich denke, dass damit quasi ein Kanal geöffnet wird, der für viele zugänglicher ist. Patienten, die im Alltag kaum Ausgleich finden, berichten plötzlich, dass sie sich 10 Minuten Zeit genommen haben, um Yoga zu machen.

Manchmal fühlt es sich wirklich so an, als wäre dies ein Tool, das es noch gebraucht hat, um die Physiotherapie zu vervollständigen.


Momentan sind leider keine Yogaeinheiten persönlich möglich, aber ich habe mir für euch etwas überlegt. Ich biete in der Zeit, in der der soziale Kontakt reduziert werden soll, online Kurse an. Hier findest du den Stundenplan mit den momentanen Stunden!

 

Ich freue mich auf eine Einheit mit dir!

Falls du noch Fragen hast, kann du natürlich auch jeder Zeit ein Kommentar schreiben oder eine E-Mail an uns senden.

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